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22. JULI– DIE SCHÜSSE VON MÜNCHEN: Die Produzenten sprechen über die anspruchsvolle Dokumentation

Es ist der 22. Juli 2016. Was wie ein normaler Freitag in München beginnt, wird für die Einwohner*innen der Stadt zu einem wahr gewordenen Albtraum. In einem rassistisch motivierten Attentat erschießt der 18-jährige David Sonboly neun Menschen, verletzt fünf weitere schwer und richtet sich letztlich selbst. In Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung produzierte Constantin Dokumentation mit 22. JULI – DIE SCHÜSSE VON MÜNCHEN eine True-Crime-Serie über den grausamen Anschlag als Sky Original. Die vierteilige Dokumentation ist seit dem 21. Juli 2022 auf Sky abrufbar.

Neuer Fokus

Bis heute sind vielen Menschen die furchtbaren Bilder und Nachrichten des 22. Juli 2016 in Erinnerung geblieben. An einem Freitagabend beginnt das schreckliche Attentat mit Schüssen in einer Münchner McDonald’s Filiale. Der Täter setzt seinen Amoklauf im Olympia Einkaufszentrum und dessen Parkhaus fort und versucht anschließend, sich in einem Wohnhaus zu verstecken. Beim Verlassen des Hauses wird er schließlich von einer Funkstreife gestellt, woraufhin sich Täter David Sonboly mit einem Kopfschuss das Leben nimmt. Für viele Menschen haben Sonbolys Taten bis heute schreckliche Auswirkungen.

Katastrophen wie diese hinterlassen nicht nur Schmerz und Verzweiflung bei Hinterbliebenen, sondern auch viele Fragen in der Bevölkerung. Fragen, auf die im Nachhinein nach Antworten gesucht wird. Es bedarf viel Fingerspitzengefühl und einen kritischen Blick, um individuell motivierte Gewaltakte für Film und Fernsehen aufzuarbeiten. Dessen war sich auch Johannes Preuss bewusst, der mit der Regie zur Dokumentationsserie beauftragt wurde. Ihm und den Produzenten sowie Geschäftsführern von Constantin Dokumentation Jochen M. Köstler und Jan Klophaus war es wichtig, diese Dokumentation anders zu gestalten. In einem Interview mit Michael Müller berichten sie über die Hintergründe der Dokumentation. Dabei erklären sie vor allem eine polarisierende Entscheidung in Hinblick auf die Erzählstrategie. Diese setzt nämlich den Fokus auf den Täter statt die Opfer, was durchaus kritisch hinterfragt werden kann. Warum sie sich dennoch für diese kontroverse Perspektive entschieden haben, begründet Klophaus wie folgt:

„Nicht um Verständnis für ihn [den Täter] zu vermitteln, sondern um klar zu machen, wer in Zukunft ein potenzieller Attentäter sein könnte. Zudem haben wir gezeigt, dass es heute eine andere Form von Rechtsradikalismus gibt, der nicht mehr so funktioniert, wie man sich das früher vorstellte. Die neue Form des Rechtsradikalismus funktioniert über Online-Spiele und das Internet.“

22. Juli - Die Schüsse von München Trailer

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Die Gefahren der Radikalisierung potentieller Täter*innen im Internet sind schon lange Thema gesellschaftlicher Diskussionen. Das Vorgehen der klassischen Berichterstattung, die Täter*innen namentlich nicht zu erwähnen, um eine Verherrlichung zu verhindern, ist aufgrund globalen Vernetzung und des zeitgleichen Informationsaustauschs hinfällig geworden. In diversen Internetportalen werden Attentäter*innen idealisiert und ihre grausamen Attacken geteilt. Es war für die Produzenten der Serie deswegen klar, den Täter des 22. Juli nicht nur als vages Konstrukt zu zeigen, sondern der fälschlichen digitalen Glorifizierung mit einer starken Aufarbeitung des Individuums in der Serie entgegenzutreten. Klophaus führt das noch näher aus:

„Sie [die Täter] lesen ihre eigenen Medien jenseits der öffentlichen Presse. Deswegen haben wir entschieden, dass es keinen Grund mehr für eine Anonymisierung gibt – denn den Ruhm – und das erzählen wir in Episode vier – haben diese Attentäter bereits in ihren Medien gefunden. Da gibt es Plätze im Internet, wo man 200 Likes von hübschen Mädchen bekommt, wenn man ein blutiges Columbine-Foto postet. Wir wollten breiter hinsehen, in dem wir auch zeigen, wie der Täter funktioniert. Ich glaube nicht, dass wir ihn in irgendeiner Weise heroisieren.“

Mit Sky konnten die beiden Produzenten von Constantin Dokumentation einen Streamingpartner gewinnen, der an Produktionen interessiert ist, die neue Herangehensweisen beim Erzählkonzept wagen. Zudem sitzt Sky ebenso wie die Constantin Dokumentation in München. Die Ortsansässigkeit der beiden Partner war nach Köstler und Klophaus schon früh Grundlage für Interesse an einer würdevollen Dokumentation zu diesem Thema – immerhin haben viele Mitarbeitende dieses schreckliche Ereignis damals miterleben müssen. Auch durch die journalistische Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Zeitung, die das Produktionsteam beim Dreh unterstützte, war schnell klar, dass 22. JULI – DIE SCHÜSSE VON MÜNCHEN über eine klassische, chronologische Erzählung hinausgehen wird.

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Jochen Köstler, Geschäftsführer und Produzent der Constantin Dokumentation

Voyeurismus oder Aufklärung?

Der Grat zwischen Aufklärung und Schaulust ist bei True-Crime-Serien ein sehr schmaler. Darum war es den Produzenten der Serie wichtig, ein pietätvolles Bild der Opfer und Angehörigen zu übermitteln. Klophaus sagt dazu:

„Wir zeigen mit unseren Protagonisten auch Menschen, die eine gewisse Hoffnung ausstrahlen. Aber wir haben bewusst auch Opfer-Familien begleitet, um zu sehen, wie sie heute damit umgehen und wie schwer der Verlust ihrer geliebten Menschen für sie ist. Ich denke schon, dass bei uns die politische Komponente spürbar ist. Wir wollen wirklich zeigen: Wir müssen das Thema benennen, es wird nicht einfach aufhören. Gerade der Kampf um die Anerkennung der Opfer, die wir in Folge vier zeigen, der fast vier Jahre dauerte, bis die Inschrift des Denkmals geändert wurde und das Ganze als das bezeichnet wird, was es wirklich war: nämlich ein rassistisches Attentat. Das sind schon Aspekte, die weit über den True-Crime-Faktor hinausgehen. Hier sind wir auch in einer politischen Verantwortung.“

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Jan Klophaus, Executive Producer und Leiter Dokumentation der Constantin Dokumentation

Diesen Spagat zwischen Voyeurismus, Aufklärung und einem dennoch funktionierenden Format zu finden ist einer, den auch Köstler als die schwierigste Herausforderung von Dokumentationen benennt:

„Wie weit kann man das Rad drehen, ohne dass es bloßer Voyeurismus wird? Und wie weit kann man gleichzeitig das Rad drehen, um einen spannenden Film erzählen zu können, der das Publikum mitreißt? Wir wollen bei Constantin Dokumentation schon auch etwas machen, das die Menschen sehen wollen und das nicht nur in den Feuilletons gepriesen wird. Das kann man nur, wenn man an der ein oder anderen Stelle auch dramaturgisch verdichtet oder mit klassischen Erzählelementen kombiniert darstellt.“

 

  1. JULI – DIE SCHÜSSE VON MÜNCHEN steht aktuell auf Sky zum Streaming bereit.